Antidiskriminierung

SCHLUSS MIT ABLEISMUS! GLEICHE RECHTE AUCH IN DER ARBEITSWELT.

By 14. Juli 2022No Comments

Als GRÜNE JUGEND Berlin setzen wir uns für Gleichberechtigung ein und gegen jegliche Formen von Diskriminierung. Leider werden im Arbeitsleben Menschengruppen jedoch strukturell benachteiligt und diskriminiert. Auch Menschen mit Beeinträchtigungen und behinderte Menschen müssen diese Erfahrungen machen.

Aktuell werden Menschen mit Beeinträchtigungen oder Behinderungen meist schlechter bezahlt oder in Werkstätten vom Rest der Arbeitswelt ausgeschlossen, wo sie zudem unter Mindestlohn angestellt sind! Ihr Beschäftigungsverhältnis ist dabei meistens nicht gleichgestellt, wie es in der UN-Behindertenrechtskonvention festgelegt ist.

Wir fordern die Punkte aus der UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen! Dazu zählt ein Recht auf gerechte und sichere Arbeitsbedingungen mit gleicher Vergütung für gleiche Arbeit. Das heißt, dass Löhne den Branchen üblichen Tarif widerspiegeln sollen und gleicher Lohn bei gleicher Arbeit gezahlt wird.

Es darf keine Ausnahmen vom Mindestlohn geben!

Zu sicheren Arbeitsbedingungen zählen ein umfassender Arbeitsschutz, Schutz vor Übergriffen, sexueller Gewalt, Belästigung sowie Arbeitnehmer*innenrechte, aber auch Chancengerechtigkeit und Beschwerdestellen.

Wir sehen auch die Gewerkschaften in der Pflicht, die Rechte von Arbeiter*innen mit Behinderungen zu vertreten und zu fördern. Außerdem müssen alle Menschen Zugang zu Gewerkschaften bekommen und ihre Belange angemessen vertreten werden, ganz gleich ihrer Fähigkeiten.

Aktuell haben Arbeiter*innen mit Behinderung oder Beeinträchtigung kaum Möglichkeit des Vermögensaufbaus oder Altersvorsorge, weil sie nur eingeschränkte Möglichkeiten zum Sparen haben, wenn sie auf Assistenz im Alltag angewiesen sind, dessen Kosten das Sozialamt trägt. Einen wesentlichen Teil von dem, was über dem Durchschnittslohn eingenommen wird, wird vom Sozialamt eingezogen! Das finden wir als GRÜNE JUGEND Berlin ungerecht und nicht sozial!

Die Kosten für unterstützendes oder betreuendes Personal sollten nicht von den Arbeiter*innen mit Beeinträchtigung oder Behinderung getragen werden, sondern von der Gesamtgesellschaft. Dies gilt sowohl für Hilfen am Arbeitsplatz als auch privat, wie beispielsweise Fahrdienste oder Alltagshilfen.

Wir fordern ein umfassendes Sondervermögen zum Umbau der Arbeitswelt, hin zu einem inklusiven System. Aber auch die Unternehmen müssen ihrer Verantwortung gerecht werden und Strukturen ändern, anstatt über Mahngelder ihre Pflicht zu umgehen. Jede Person, gerade mit einem diversen Hintergrund, ist eine Bereicherung für Unternehmen, hier benötigt es in weiten Teilen noch ein Umdenken. Eine inklusive Arbeitswelt ist eine erstrebenswerte Vision, auf die wir hinarbeiten.

Als GRÜNE JUGEND Berlin werden wir neue Bündnisse schaffen und gemeinsam unsere Forderungen mit ihnen abstimmen, denn wir streben eine beteiligende Politik an, welche von Betroffenen mitgestaltet wird.

*Ableismus: „Werden Menschen im Alltag auf ihre körperliche oder psychische Behinderung reduziert, spricht man in der Fachsprache von Ableismus. Genauer bedeutet Ableismus also, dass Menschen mit Behinderung von anderen Menschen ohne Behinderung auf die Merkmale reduziertwerden, in denen sie sich vom vermeintlichen Normalzustand unterscheiden.“ Aktion Mensch: https://www.aktion-mensch.de/dafuer-stehen-wir/was-ist-inklusion/ableismus#:~:text=Wenn%20jemand%20ableistisch%20handelt%2C%20schlie%C3-%9Ft,um%20eine%20Abwertung%20dieses%20Menschen.