Soziales

Solidarität mit den streikenden Amazon-Mitarbeiter*innen – Gute Arbeitsbedingungen für alle!

Die Grüne Jugend Berlin erklärt sich solidarisch mit den tausenden Streikenden an sechs deutschen Amazon-Standorten und schließt sich ihren Forderungen an.

Seit inzwischen acht Jahren fordern Gewerkschaften den Abschluss von Tarifverträgen für die Mitarbeiter*innen bei Amazon. Endlich in Tarifverhandlungen einzutreten ist allerdings nur das mindeste, was getan werden muss, um die Ausbeutung der Arbeiter*innen durch den Konzern zu stoppen.

Die Strategie der Amazon-Führung, welche sich aktiv gegen das Engagement von Gewerkschaften und Betriebsräten, sowie das Wohlergehen der eigenen Belegschaft richtet, muss ein Ende haben!

Die Streikenden fordern außerdem zurecht bessere Arbeitsbedingungen und Schutzmöglichkeiten. Seit Beginn der Coronakrise hat Amazon viele neue Mitarbeiter*innen eingestellt, die Räumlichkeiten aber nicht ausgebaut. Abstand zu halten wird so für viele unmöglich gemacht. Beschäftigte kommen krank zur Arbeit, weil sie aus gutem Grund befürchten, wegen zu vielen Krankheitstagen entlassen zu werden. Angestellte mit Kindern bekommen keine Freistellung, sondern müssen sich oft zwischen Arbeit und Kinderbetreuung entscheiden. In den letzten Monaten wurden, wenig überraschend, immer wieder Cluster von Coronavirus-Angesteckten in Amazon-Standorten bekannt.

Während die Arbeiter*innen rücksichtlos Gesundheitsrisiken ausgesetzt wurden, hat der Konzern finanziell massiv von der Pandemie und den Rettungsgeldern für die Wirtschaft profitiert.  Der Amazon-Chef Jeff Bezos hat sein Vermögen in der Corona-Pandemie verdoppelt und besitzt jetzt fast 100 Milliarden USD mehr als noch vor beginn der Pandemie1, während seine Mitarbeiter*innen weiterhin schamlos ausgebeutet werden.

Solidarität in der Krise heißt, die Menschen aus sysytemrelevanten Berufen  besonders zu unterstützen und vor der Krankheit zu schützen. Amazon vergisst durch reine Profitgier nicht nur seine sozialen Pflichten, sondern verletzt in Deutschland und auf der Welt systematisch Arbeitnehmer*innenrechte. Der Arbeitskampf ist die folgerichtige Konsequenz. Desweiteren zeigt dieses Beispiel wieder einmal aufs neue, dass Großkonzerne nicht im Sinne der Allgemeinheit handeln können. Getrieben durch kapitalistische Zwänge verfolgen sie ausschließlich Partikularinteressen und einzelne Menschen bereichern sich auf Kosten der Allgemeinheit. Aus diesem Grund kämpfen wir langfristig dafür, Großkonzerne wie Amazon zu zerschlagen und enteignen, damit die Gewinne endlich allen Menschen zugute kommen.

1) https://www.businessinsider.de/wirtschaft/amazon-boom-in-der-corona-krise-der-reichste-mann-der-welt-jeff-bezos-besitzt-nun-ein-vermoegen-von-mehr-als-200-milliarden-dollar-der-abstand-zur-nummer-zwei-ist-riesig/ (Zugriff: 16.01.2021)