Am 17. Mai findet der internationale Tag gegen Homo-, Bi- und Transfeindlichkeit statt.
2017 leben wir immer noch in einer Welt, in der Menschen auf Grund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität diskriminiert werden. Wir erklären uns mit ihnen solidarisch und kämpfen für eine offene, bunte und diskriminierungsfreie Gesellschaft! Jeder Mensch hat das Recht auf freie Selbstbestimmung und Selbstdefinition. Dies gilt insbesondere beim Thema Sexualität und Geschlechtsidentität.
Annkatrin Esser, Frauen*, Inter- und Transpersonen und Genderpolitische Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Berlin erklärt dazu:
„Gerade junge LSBTIQ* [1] müssen stärker unterstützt werden. Sie brauchen Schutzräume, wo sie sich durch Peer-to-Peer Beratungen [2] gegenseitig ermutigen können. Wir unterstützen daher den Antrag der Berliner Regierungsparteien zur Einrichtung eines landesweiten queeren Jugendzentrumsund freuen uns diesbezüglich über die Umsetzung des Koalitionsvertrags. Das queere Jugendzentrum ist seit langem eine Forderung der GRÜNEN JUGEND Berlin. Jetzt muss eine schnelle Realisierung des Projektes folgen.
Ein landesweites Jugendzentrum ist für uns jedoch nur der erste Schritt. Wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass unterstützende Strukturen weiter ausgebaut werden und dass Vielfalt gerade auch an Schulen stärker gelebt und thematisiert wird. Denn bereits in der Schule muss klar werden: Es muss Raum für alle Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierung geben. Wir wollen mehr als Toleranz. Nur die absolute Gleichberechtigung ist akzeptabel. Deshalb fordern wir sexpositive Peer-to-Peer Aufklärung an Schulen durch unabhängige Organisationen.“
Caspar Schumacher, Sprecher der GRÜNEN JUGEND Berlin, ergänzt:
„Weltweit fliehen Menschen, weil sie auf Grund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität diskriminiert und verfolgt werden. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die Verfolgung von Schwulen in Tschetschenien. Im Koalitionsvertrag sprechen sich die Regierungsparteien dafür aus, geflüchtete LSBTIQ* in Berlin Willkommen zu heißen. Angebote speziell für geflüchtete LSBTIQ* müssen deshalb mitgedacht werden, um eine Inklusion zu ermöglichen. Nicht zuletzt muss sich die Berliner Landesregierung dafür einsetzen, Verfolgung aufgrund von Sexualität oder Geschlechtsidentität als Fluchtgrund anzuerkennen. Das ist längt überfällig.“
[1] LSBTIQ* ist eine Abkürzung und steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transpersonen, Interpersonen und Queere Menschen. [2] Peer-to-Peer Beratung bezeichnet die Beratung durch Menschen, die ähnliche Erfahrungen, wie die zu beratende Person, gemacht haben.