Bereits vor fast einem Jahr machte Theresia Bauer (Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Heidelberg von Bündnis 90 / Die Grünen) darauf aufmerksam, dass Umweltorganisationen und die Grünen beim Thema Gentechnik den Stand der Wissenschaft nicht vollends anerkennen. Sie plädierte dafür „der Gentechnik eine Chance (zu) geben“, unter anderem weil die Grenze zwischen Gentechnik und in Natur vorkommenden Verfahren kaum noch erkennbar sei [1]. Gerade die relativ neue Methode des CRISPR/Cas9 ist ein Beispiel für eine präzise und dadurch weniger intrusive Methode, Pflanzen gentechnisch zu verändern. Seit Jahren gibt es keinen neuen Beschluss der Grünen Jugend Berlin zu Gentechnik, obwohl sich rund um das Thema viel getan hat. Wir folgen dem Beispiel der Grünen Jugend Sachsen-Anhalt, die im Mai 2019 einen entsprechenden Beschluss gefasst hat. Es ist aus unserer Sicht wichtig, sich in Bezug auf die neue Technologie CRISPR/Cas9 zu positionieren. In Bezug auf diese neue Technik hat sich vor einigen Jahren die Debatte um die Anwendung von Gentechnik noch stärker polarisiert. Die Argumente vieler der damit arbeitenden Wissenschafter*innen und Forschenden stehen im starken Kontrast zur ablehnenden Haltung von politischen grünen Organisationen und Bündnis 90/ Die Grünen. Ein großer Teil der Skepsis gegenüber Gentechnik stammt aus einer falschen Vorstellung, was Natur und Natürlichkeit bedeutet. Denn faktisch arbeiten die Menschen seit Tausenden Jahren mit der gezielten Züchtung von Pflanzen und auch Tieren, also mit Manipulation unserer Umwelt.
Seit Mitte des letzten Jahrhunderts wird außerdem eine Methode der Züchtung von Pflanzen verwendet, die sich mit der Erhöhung der Mutationsrate beschäftigt. Bei diesem Verfahren werden Pflanzen mit mutagenen Substanzen oder Strahlungen ausgesetzt, um zufällig nützliche Mutationen entstehen zu lassen. Obwohl bei dieser Methode, anders als bei neueren technischen Möglichkeiten, das gesamte Genom betroffen ist und neben nützlichen Mutationen auch schädliche entstehen können, ist diese Variante des künstlichen Eingriffs auf das genetische Material der Pflanzen nicht als Gentechnik eingestuft. So urteilte auch 2018 der europäische Gerichtshof.
Auch deshalb ist Mutationszüchtung weder der öffentlichen Wahrnehmung vertreten, noch wird sie von den Grünen öffentlich kritisiert, obwohl auch diese Methode Veränderungen in einer Geschwindigkeit und Vielzahl erzeugt, die in der Natur nicht üblich wären.
In Anbetracht dieses Zustandes erscheint der Fokus und die strikte Ablehnung der heute als solche definierte und regulierte Gentechnik um so unsinniger und wird von der Grünen Jugend Berlin nicht geteilt [2].
Ebensowenig teilen wir eine unvoreingenommene Begeisterung für neue Technologien, sondern plädieren für einen neuen, unvoreingenommenen Blick auf die Gentechnik und allem, was damit zusammenhängt. Das möchten wir als Grüne Jugend Berlin mit unseren Positionen zum Thema grüne Gentechnik hiermit anstoßen.
Die Suche nach dem gesunden Mittelmaß: Die Grüne Jugend Berlin in der Diskussion über Gentechnik
Das grundlegende Problem in der zum Teil hoch emotionalen Debatte sehen wir in der pauschalen Ablehnung gentechnischer Verfahren innerhalb gesellschaftlicher und politischer (grüner) Institutionen. Gerade Argumente in Bezug auf Risiken und Gefahren für den Menschen lassen sich ausreichend wissenschaftlich bestätigen. Im Europawahlprogramm sprechen sich die Grünen gegen Gentechnik aus, weil sie zur Zeit die Monopolstellung einzelner Konzerne ausbaut. Dieses Problem sehen wir auch, allerdings sollte dies differenziert von dem eigentlichen Instrument Gentechnik betrachtet werden. Generell scheint es nach und nach zu einem Umdenken in der Partei zu kommen; so sprechen sich immer mehr grüne Politiker*innen für ein Aufweichen der kategorischen Negation von Gentechnik aus [3].
Wir fordern daher ein Ende der Bauchgefühl-basierten Ablehnung. Ebenso kritisch steht die Grüne Jugend der Forschung gegenüber, die Gentechnik als Allerheilmittel sieht. Aber die Grünen Jugend ist sich auch bewusst, dass gerade die heute viel debattierte CRISPR/Cas-Technik Chancen zur Weiterentwicklung von Pflanzen bietet. Für uns ist wichtig zu unterscheiden, dass wir Gentechnik nicht pauschal ablehnen. Die Vielzahl an Siegel und Labeln zur Gentechnik-Freiheit von Lebensmitteln trägt insofern nicht zu mehr Transparenz für Konsument*innen bei, als dass von vorne herein nicht umfassend über bereits angewendete Methoden aufgeklärt wird. Kritik gegenüber diesen erlaubten, aber ebenso manipulativen Technologien, wird nicht in derselben Form vorgebracht wie in Bezug auf neuere Gentechnik. Gerade wenn es um die Risiken für Mensch und Umwelt geht, muss festgehalten werden, dass wahllos herbeigeführte Mutationen, wie sie bei der konventionellen Züchtung genutzt werden, wesentlich risikobehafteter sind. Wir sehen es daher als Aufgabe der Politik und auch der Grünen, faktenbasiert und wissenschaftlicher zu argumentieren.
Es kommt darauf an, was man damit macht: Das größte Problem sind die Konzerne
Im Gegensatz zu falscher oder mangelnder Information lässt sich das größte Problem in Hinblick auf Gentechnik weniger leicht angehen: die Art und Weise, wie einige wenige große Konzerne die Verwendung und den Erwerb von gentechnisch veränderten Pflanzen bestimmen können. Gentechnik kann zur Zeit nicht isoliert von den großen Konzernen gesehen werden. An der Spitze des Marktes steht seit langem Monsanto, ein US-Konzern, der nun zu Bayer gehört. Monsanto liefert 90 Prozent des weltweit verkauften gentechnisch veränderten Saatguts und spielt seine Marktmacht zum Nachteil kleiner Landwirte*innen aus [4]. Die Ablehnung der Gentechnik stammt unter anderem aus der moralisch nicht vertretbaren Praxis der Unternehmen. So lange der Macht von Monsanto und co. Monsanto/Bayer, BASF, Syngenta, DowChemical, Dupont und co. [5] sind schuld am schlechten Image der Gentechnik, weil diese Unternehmen lediglich zwei Verfahren verbreitet haben, mit denen sie Landwirte*innen in Abhängigkeit halten und an sich binden können [6]. Wir fordern ein Ende der Vormachtsstellung und Dominanz von Monsanto und co. Nahrungsmittel dürfen nicht Mittel werden, um kleinen Betrieben und Farmen das wirtschaften noch schwerer zu machen. Die Politik muss hier handeln und den Konzernen einen Riegel vorschieben.
Besonders bei den gentechnisch veränderten Pflanzen im Zusammenhang mit dem Wirkstoff Glyphosat von Monsanto sind die Folgen für die Umwelt deutlich zum Vorschein gekommen. Gentechnik kann dazu führen, dass die Umwelt aktiv geschädigt wird. Deshalb fordern wir bei der Betrachtung von Gentechnik den Fokus verstärkt auf die Effekte für die Umwelt zu legen. Hierzu gehören beispielsweise, ob sich die Pflanzen mit anderen, nicht gentechnisch veränderten Pflanzen kreuzen können; ob andere Arten von gentechnisch veränderten Pflanzen bedroht sind, oder ob diese zu einer Boden-Verschlechterung führen. Gentechnik sollte nur zur Anwendung kommen, wenn das Risiko gegen Null tendiert, dass diese der Umwelt schadet.
Als umweltschädlich sehen wir damit auch gentechnisch veränderte Pflanzen, die sich durch Resistenz gegenüber Giftstoffen wie z.B. bei Herbiziden kennzeichnen und damit den Einsatz von diesen Stoffen begünstigen, beziehungsweise selbst Toxine ausbilden, die z.B. anderen Pflanzen oder Insekten schaden und somit einen negativen Effekt auf die Umwelt besitzen.
Nur wenn keine Schädigung der Umwelt garantiert ist, kann die Grüne Jugend Berlin dieser Technik zustimmen. Ein Problem zeigt sich hier allerdings, dass es Forschenden auch in diesem Arbeitsbereich oft aufgrund von hohen Auflagen und oft direkter gesellschaftlicher Ablehnung erschwert wird. Wir fordern daher die Politik auf die Forschung im Bereich der Grünen Gentechnik in Deutschland voranzutreiben unter dem Aspekt des nächsten Absatzes.
Gentechnik im Einklang mit einer ganzheitlichen, ökologischen und ethischen Landwirtschaft
Für die Grüne Jugend steht damit fest, dass Gentechnik nicht die Lösung für alle ökologischen Probleme sein kann, die wir zum größten Teil selbst geschaffen haben. Neue Techniken ersetzen in keinster Weise ein generelles Umdenken und einen Wandel hin zu mehr ökologischer und ganzheitlich gedachter Landwirtschaft. Wir fordern daher eingehend zu prüfen, inwieweit es eine dringende Notwendigkeit für Gentechnik gibt.
Denn aufgrund des komplexen Regelwerks an Kontrollen und Überprüfungen dauert es zum Teil mehrere Jahre bis eine neu entwickelte Pflanze bzw. deren Saatgut überhaupt zugelassen und vermarktet werden kann. Da der zukünftige Nutzen der Gentechnik vorerst nur geschätzt werden kann und in der Vergangenheit die Gentechnik aufgrund der doch höheren Komplexität des Themas und unerwartet auftretenden Problemen beispielsweise das Versprechen der Beseitigung des Welthungers ausgeblieben ist [7], ist es wichtig sich angesichts der sich zuspitzende Klimakrise zu fragen, wie sinnvoll es ist, viel Geld und Energie in diese langfristige Forschung zu stecken. Vor einer weiteren Förderung der Forschung sollte also ausführlich geprüft werden, ob diese Unterstützung zweckmäßig wäre.
Gentechnik zu nutzen darf keine Entschuldigung und kein Ausweg sein, um an tradierten Strukturen des Ressourcenverbrauchs und der Umweltzerstörung durch unseren Lebensstil festhalten zu können. Das gilt aber vorrangig für Menschen, die im globalen Norden leben. Für Landwirte*innen in Regionen des globalen Südens könnten neue Pflanzen existenzsichernd sein. Denn die Auswirkungen des Klimawandels spüren diese Menschen mit am heftigsten. Daher wollen wir den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen nicht auf globaler Ebene ablehnen. Wir schreiben niemanden vor, welche Pflanzen angebaut werden sollen. Wenn eine gentechnische Veränderung die Erträge ohne den Einsatz von Herbiziden und Pestiziden (gilt auch für Pestizide, die die Pflanze produziert) erhöht, umweltschonender und nachhaltiger ist, und nicht die Umwelt negativ beziehungsweise unkontrollierbar beeinflussen, dann stehen wir hinter der Verbreitung dieser Pflanzen.
Dafür müsste sich aber auch die Definition von ökologischer Landwirtschaft ändern und nicht länger auf einem falsch verstandenen Begriff der Natürlichkeit aufbauen.
Außerdem müsste insgesamt global etwas geschehen: Denn momentan liegt der Anteil von aufgrund von gentechnischen Veränderungen Herbizid-toleranten Pflanzen insgesamt bei über 90 Prozent des gesamten gentechnisch genutzten Ackerlands [8].
Wenn Gentechnik open-source, also frei zugänglich wäre, dann könnten kleine und mittelständische Unternehmen und Forschungseinrichtungen die Techniken mit vergleichsweise geringem finanziellem Einsatz nutzen. Theresia Bauer sagte dazu passend, dass „eine breite Anwendung (…) innovationspolitisch sinnvoll (wäre), da die Vielfalt der Herangehensweisen schnelles Lernen, diversifizierte Lösungsansätze und mehr Partizipation ermöglichen. Auf diese Weise könnte man demnach die Vormachtstellung großer Unternehmen beenden, die Landwirt*innen in Abhängigkeit halten durch die Einschränkung der angewandten Methoden und die Patentierung von Saatgut und Pflanzen.
Neben diesem Aspekt der Gerechtigkeit ist für die Grüne Jugend Berlin die Frage nach der Anwendung von Forschung im Bereich der Gentechnik, dies auch auf einer weiteren Ebene eine ethische Frage. Denn theoretisch sind der Wissenschaft keine praktischen Grenzen gesetzt, es sei denn, wir ziehen sie. Wir haben also die konkrete Ausgestaltung der Gentechnik in der Hand und sollten uns diese politische Macht nicht länger von großen Konzernen nehmen lassen.
Ein Schlusswort:
Gentechnik darf nicht pauschal verteufelt werden. Gentechnik ist wie so vieles vom Menschen Geschaffenes ein Instrument, welches sich sowohl für die Verbesserung der Lebensumstände der Menschen als auch zu der Zerstörung seiner natürlichen Umwelt führen kann. Dementsprechend muss mehr über den Umgang damit als über das eigentliche Instrument gesprochen werden, und zwar auf einer sachlichen Ebene.
Gentechnik wird zur Zeit hauptsächlich von großen Konzernen mit großem Schaden für Mensch und Umwelt und nur zur Steigerung deren Profits verwendet. Wir fordern eine unabhängige und kritische Prüfung des Nutzens, strenge Regularien für Konzerne und die öffentliche Förderung von Forschung.
Nur dann kann Gentechnik in unseren Augen als Werkzeug genutzt werden.
Doch gerade mit den neueren, besseren und risikoärmeren Methoden, wie beispielsweise CRISPR/Cas9 haben wir die Chance Gentechnik so einzusetzen, dass diese helfen kann in Anbetracht einer Zukunft mit immer mehr Menschen auf immer weniger bewohn- und bewirtschaftbarem Raum.
Kurz gefasst: Unsere Forderungen
Bei der Entwicklung und dem Einsatz von grüner Gentechnik muss das Gemeinwohl im Vordergrund stehen.
Das Schüren von irrationalen Ängsten zum Erreichen eines politischen Zieles lehnen wir grundsätzlich ab, das gilt auch für Gentechnik.
Die Vorbehalte der Menschen gegen Gentechnik dürfen nicht instrumentalisiert werden,um den europäischen Markt vor Importen zu schützen.
Alle Lebewesen müssen von Patentierung ausgenommen sein, egal auf welche Weise sie gezüchtet wurden.
Bei der Entwicklung und dem Einsatz von grüner Gentechnik muss das Gemeinwohl im Vordergrund stehen.
Das Schüren von irrationalen Ängsten zum Erreichen eines politischen Zieles lehnen wir grundsätzlich ab, das gilt auch für Gentechnik.
Entwicklung von GVO-Sorten an öffentlichen Universitäten und Instituten muss gefördert werden. Diese Sorten müssen unter offene Lizenzen gestellt werden. Hier können die Lizenzen von z. B. Open-Souce-Software oder konventionellem Open- Source-Saatgut Vorbild sein.
Die Vorbehalte der Menschen gegen Gentechnik dürfen nicht instrumentalisiert werden,um den europäischen Markt vor Importen zu schützen.
Alle Lebewesen müssen von Patentierung ausgenommen sein, egal auf welche Weise sie gezüchtet wurden.
Für GVO und konventionell gezüchtete Sorten muss das gleiche unabhängige staatliche Zulassungsverfahren gelten, das sowohl die gesundheitlichen Folgen des menschlichen Verzehrs untersucht, als auch mögliche Auswirkungen auf Umwelt und Biodiversität. Insbesondere dürfen die Hürden für die Zulassung von GVO-Sorten nicht nur für Großkonzerne überwindbar sein. Dabei ist das Vorsorgeprinzip zu achten.
Entwicklung von GVO-Sorten an öffentlichen Universitäten und Instituten muss gefördert werden. Diese Sorten müssen unter offene Lizenzen gestellt werden. Hier können die Lizenzen von z. B. Open-Souce-Software oder konventionellem Open- Source-Saatgut Vorbild sein.
Gentechnik muss die Produktion effizienter und nachhaltiger machen, trotzdem muss es wichtiger sein, die Notwendigkeit für immer höhere Produktion zu vermeiden (weniger Fleischkonsum, weniger Abfall, gerechtere Verteilung, etc.).
Für GVO und konventionell gezüchtete Sorten muss das gleiche unabhängige staatliche Zulassungsverfahren gelten, das sowohl die gesundheitlichen Folgen des menschlichen Verzehrs untersucht, als auch mögliche Auswirkungen auf Umwelt und Biodiversität. Insbesondere dürfen die Hürden für die Zulassung von GVO-Sorten nicht nur für Großkonzerne überwindbar sein. Dabei ist das Vorsorgeprinzip zu achten.
Generell ist es wichtig, dass in der Gesellschaft eine wissenschaftsbasierte Diskussion darüber stattfindet, wofür und bis zu welchem Grad Gentechnik, gerade CRISPR, genutzt werden soll, die von der Politik angestoßen wird und in diese zurückgetragen wird. Religiöse Fragen um Gentechnik, ob es dem Menschen erlaubt sein sollte durch Genmanipultation in die „Schöpfung der Natur“ einzugreifen, sind irreführend. Der Mensch hat seit jeher durch Züchtungen in die Natur und das Genom eingegriffen und ohne Züchtung wäre Landwirtschaft und damit Zivilisation nicht vorstellbar. Die eigentliche ethische Frage, die sich für uns stellt, ist, wie es gelingen kann, alle Menschen auf der Welt ausreichend und ökologisch nachhaltig mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Grüne Gentechnik ist ein Werkzeug, das wir zu diesem Zweck einsetzen können.
Gentechnik muss die Produktion effizienter und nachhaltiger machen, trotzdem muss es wichtiger sein, die Notwendigkeit für immer höhere Produktion zu vermeiden (weniger Fleischkonsum, weniger Abfall, gerechtere Verteilung, etc.).
Wir sprechen uns dafür aus, die Erforschung der Gentechnik weiter voran zu treiben. Dies umfasst sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung.
Generell ist es wichtig, dass in der Gesellschaft eine wissenschaftsbasierte Diskussion darüber stattfindet, wofür und bis zu welchem Grad Gentechnik, gerade CRISPR, genutzt werden soll, die von der Politik angestoßen wird und in diese zurückgetragen wird. Religiöse Fragen um Gentechnik, ob es dem Menschen erlaubt sein sollte durch Genmanipultation in die „Schöpfung der Natur“ einzugreifen, sind irreführend. Im Laufe der menschlichen Zivilisation sind genomische Veränderungen durch Züchtungen begleitend und ohne diese nicht vorstellbar. Die eigentliche ethische Frage, die sich für uns stellt, ist, wie es gelingen kann, global allen Menschen eine ausreichende und ökologische nachhaltige Nahrungserzeugung bieten zu können. Grüne Gentechnik kann ein gezieltes Werkzeug sein, das sich zu diesem Zweck einsetzen ließe.
Gentechnik ist vor allem in Ländern des globalen Südens, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind, ein Mittel um Pestizide einzusparen, Ertragssteigerungen zu erzielen und Mangelernährung vorzubeugen. Deutschland und andere Industrienationen verbrauchen im Gegensatz dazu zu viele Flächen für ihre Nahrungsproduktion. Höhere Erträge durch GVOs sollten hier dazu genutzt werden, den Flächenverbrauch zu reduzieren und mehr ökologische Ausgleichsflächen zu schaffen.
Leistungsfähige GVO-Sorten sollten im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit diskutiert werden. In Europa entwickelte Open-Source-Sorten könnten Landwirt*innen in Ländern des globalen Südens unabhängiger von Konzernen machen.
Wir sprechen uns dafür aus, die Erforschung der Gentechnik weiter voran zu treiben. Dies umfasst sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung.
Diese Forderungen wurden übernommen vom Antrag „Gentechnik grün denken!“ der Grünen Jugend Sachsen-Anhalt.
Teile dieses Antrags sind dem Antrag der Grünen Jungend Sachsen-Anhalt vom 30.03.2019 entnommen.
Gentechnik ist in Ländern des globalen Südens, die stark vom Klimawandel betroffen sind, bei Dürre oder schlechten Böden wie z.B. durch Salz, eine Möglichkeit um Ertragssteigerungen umweltschonend zu erzielen und Mangelernährung vorzubeugen. Deutschland und andere Industrienationen verbrauchen im Gegensatz dazu zu viele Flächen für ihre Nahrungsproduktion. Höhere Erträge durch GVOs sollten hier dazu genutzt werden, den Flächenverbrauch zu reduzieren und mehr ökologische Ausgleichsflächen zu schaffen.
Leistungsfähige GVO-Sorten sollten im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit diskutiert werden. In Europa entwickelte Open-Source-Sorten könnten Landwirt*innen in Ländern des globalen Südens unabhängiger von Konzernen machen.
DieseForderungen wurden übernommen vom Antrag „Gentechnik grün denken!“ der Grünen Jugend Sachsen-Anhalt.
Quellen:
1)https://www.gruene.de/artikel/die-gruenen-duerfen-die-chancen-der-gentechnik-nicht-laenger-ignorieren (27.05.19, 17:00)
2)https://www.transgen.de/forschung/2663.mutationszuechtung.html (27.05.19, 17:00)
3)https://m.tagesspiegel.de/es-geht-um-wahrheit-und-fakten-die-gruenen-hinterfragen-ihr-anti-gentechnik-dogma/24337056.html (27.05.19, 17:03)
4)https://www.planet-wissen.de/natur/forschung/gentechnik/pwiegruenegentechnik100.html (27.05.19, 17:06)
5)https://gentechniken.de/gentechnik-in-der-landwirtschaft/ (27.05.19, 17:07)
6)https://www.wz.de/panorama/wissenschaft/pflanzenforscher-weber-das-label-ohne-gentechnik-ist-oft-sinnfrei_aid-38869407 (27.05.19, 17:08)
7)Hilbeck, Angelika, in: Nicht ohne Risiko, Gen-ethischer Informationsdienst, Berlin 2018; S. 8
8)Potthof, Christian: Keine Revolution auf dem Acker, Gen-ethisches Netzwerk, Berlin 2018; S. 40
Beschlossen auf der LMV am 27.05.2019