Jana Brix

Bewerbung als Spitzenkandidatin der GRÜNEN JUGEND Berlin zur Wahl des Berliner Abgeordnetenhauses

Drei Fakten über dich

Meine erste politische Aktion war ein Infostand gegen Echtpelz auf dem Weihnachtsmarkt in meiner Heimatstadt. Wir haben damals Flyer verteilt, Kuscheltiere in Käfige gesperrt und in einem kleinen Pavillon einen recht blutigen Infofilm gezeigt. Statt ein komplettes Verbot von Echtpelzen zu fordern, haben wir für eine verpflichtende Kennzeichnung geworben. Wahrscheinlich dachten wir, dass das anschlussfähiger wäre. Heute würde ich mich da nicht mehr zurücknehmen.

In der Schulzeit habe ich zusammen mit ein paar Freund*innen für ein paar Monate einen Laden gemietet, um dort Kulturveranstaltungen zu organisieren. Wir hatten eine Fotoausstellung, einen Filmabend, Bastel-Workshops und Impro-Abende meiner Theatergruppe. Da habe ich gelernt, dass man einerseits mit ein paar Leuten schon viel für das kulturelle Leben in der Stadt machen kann und gleichzeitig, wie schwierig es ist, das ohne richtige Strukturen und Hilfestellungen zu schaffen. Seitdem liegt mir die Unterstützung von selbstorganisierten Kulturprojekten von Jugendlichen sehr am Herzen.

Seit ich 3 Jahre alt bin habe ich eine Landschildkröte. Sie heißt Bella und ist mittlerweile stolze 21 Jahre alt. Leider wohnt sie aktuell nicht bei mir in Berlin. 

Was möchtest du durch deine Arbeit im  AGH unbedingt bewegen oder verändern?

Viele Leute haben noch eine eher konservative Vorstellung davon, was gute oder wichtige Kultur ist. Und diese Vorstellung ist meist weiß, akademisch und cis männlich geprägt. Das spiegelt sich auch noch zu sehr darin wider, welche Kulturakteur*innen Anerkennung und hohe Zuschüsse bekommen. Das ändert sich zwar an einigen Stellen langsam, aber es muss definitiv noch mehr passieren. Ganz einfach gesagt ist Kulturelle Teilhabe ein Menschenrecht und ich will, dass niemand davon ausgeschlossen wird. Nur so erfüllt Kulturpolitik für mich ihren Zweck. Deswegen sind mir ein transparenteres Fördersystem, dass die Bedürfnisse der Freien Szene mehr in den Fokus nimmt und die Stärkung der Bezirkskultur wichtig. Was ich noch dafür tun will, könnt ihr in meiner Bewerbung nachlesen.

Was motiviert dich Politik zu machen? 

Als ich angefangen habe, Politik zu machen, hatte ich nicht gleich den Anspruch, die Welt zu verändern. Die großen Vision kamen eher mit der Zeit dazu. Stattdessen habe ich immer wieder viele kleine Sachen entdeckt, die mich am Status Quo stören und die ich verändern wollte. Jetzt sehe ich, wie eigentlich alles zusammenhängt und wie notwendig ein Wandel unseres Systems ist. Ich glaube, dass man in unserem parlamentarischen System viel bewirken kann. Ich weiß, was Politik alles regeln kann und wie viele Probleme, die wir auf der Welt haben, Versäumnisse der Politik sind. Das heißt für mich aber auch, dass Politik für all diese Probleme Lösungen finden kann. Wenn es Politik ist, die eine menschliche Unterbringung von Geflüchteten verhindert, dann ist es auch Politik, die diese ermöglichen kann.

Wenn du Bürgermeister*in von Berlin wärst, dann würdest du als erstes…

Als neugewählte Bürgermeisterin von Berlin würde ich Antidiskriminierung und Diversityfragen endlich zur Chefinnensache machen. Dieses Thema ist für mich eine absolute Querschnittsaufgabe, die in jedem Ressort behandelt werden muss. Natürlich kann Diversifizierung nicht nur ein Top-Down-Prozess sein, sondern muss sich immer an der Perspektive und Expertise der Zivilgesellschaft orientieren. Trotzdem ist es in so hierarchischen Strukturen wie den Verwaltungen notwendig, dass Antidiskriminierung und Diversity als Leitbild von oben festgeschrieben werden. Sonst versacken viele gute Initiativen leider wieder. 

Was machst du wenn du nicht gerade die Welt rettest?

Normalerweise würde ich an dieser Stelle schreiben: Mich mit meinen besten Freund*innen treffen, versuchen nicht die ganze Zeit über Politik zu reden, um dann doch eine Debatte über das Wahlalter, Verhütungsmittel, die allgemeine Weltlage oder den neusten peinlichen Tweet von Christian Lindner anzufangen. Der aktuellen Lage geschuldet verbringe ich im Moment viel Zeit mit Animes gucken und stricken. Aber um die Frage seriöser zu beantworten: Ich habe letzten Herbst meinen Master in Ethnographie an der Humboldt Universität angefangen und arbeite als persönliche Mitarbeiterin für Eva Marie Plonske im Abgeordnetenhaus. Außerdem bin ich Mitglied im Kreisvorstand der Bündnisgrünen in Charlottenburg-Wilmersdorf, sitze für die GJB im Parteirat und bin GJ-Delegierte für die Bundesarbeitsgemeinschaft Kultur.