In den vergangenen Jahren waren wir als GRÜNE JUGEND Berlin aktive
Bündnispartnerin im Bündnis des Frauen*kampftages, das jedes Jahr eine große
feministische Demonstration zum Weltfrauentag am 08. März organisiert.
Vertreter*innen der GRÜNEN JUGEND Berlin haben bei der Planung und Durchführung
der Demo geholfen und wir haben als Verband zur Teilnahme mobilisiert. Außerdem
haben wir in den Bündnistreffen immer wieder versucht, Einfluss auf die
inhaltliche Ausrichtung zu nehmen. Allerdings sind wir dort immer wieder auf
Widerstände gestoßen, die uns gezeigt haben, dass das Frauen*kampftags-Bündnis
nicht der Ort ist, an dem wir progressive und inklusive feministische Arbeit
leisten können.
Bei Bündnistreffen gab es immer wieder trans*feindliche Äußerungen. Bei der Demo
2017 wurden trans*feindliche Plakate nicht von Ordner*innen und
Mitorganisator*innen entfernt und Bündnispartner*innen haben cis-normative Reden
gehalten. Viele dieser Äußerungen kommen regelmäßig von einzelnen
Bündnispartner*innen, allerdings bezieht das Gesamtbündnis dazu keine Stellung
und ist nicht bereit, Konsequenzen zu ziehen.
Bündnispartnerin ist außerdem die MLPD bzw. Internationalistische Liste, die im
Bundestagswahlkampf antisemitische Plakate gehängt hat und die Hauptdemo sowie
kleinere Veranstaltungen, auf denen das Bündnis auftritt nutzt, um Parteiwerbung
zu betreiben. Wir wollen als Verband, der sich klar gegen jeden Antisemitismus
stellt, dieser Partei keine Bühne bieten und indirekt unterstützen.
Momentan durchläuft das Bündnis eine Neuausrichtung, die sich nicht mehr
hauptsächlich auf die Demonstration im März konzentriert, sondern verstärkt
Bildungsarbeit in den Fokus rückt. Wir finden es problematisch, dass ein
Bündnis, das sich nicht klar gegen Trans*feindlichkeit ausspricht, jetzt
weitreichende Bildungsarbeit machen will.
Deshalb wollen wir als GRÜNE JUGEND Berlin das Bündnis als aktive
Bündnispartnerin verlassen. Ob wir weiterhin zu der Demonstration mobilisieren,
entscheiden wir abhängig von der weiteren Entwicklung des Bündnisses. Es steht
natürlich allen Mitgliedern und Basisgruppen frei, weiterhin an den Aktionen des
Bündnisses teilzunehmen.
Beschlossen auf der Landesmitgliederversammlung am 12.11.2017.